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Münster

Was für ein ereignisreicher und wunderschöner Tag in Münster!


Da ich leider die Orientierungslosigkeit in Person bin, glaubte ich mich zunächst verloren in dieser Stadt. Doch glücklicherweise spielte dann Pascal Navigationssystem für mich und war gleichzeitig mein Bodyguard, wofür ich mich an dieser Stelle noch mal ganz herzlich bedanken möchte. Überhaupt schien es dort nur hilfsbereite Menschen zu geben, so auch Justin, selbst Musiker, der mir sehr nützliche Tipps zum Straßenmusikerdasein gab und die besten Plätze (seine persönlichen „Goldgruben“) zeigte.


Ein weiterer Vorteil war, dass wir uns so abwechseln konnten und so für jeden Zuhörer etwas dabei war. Ich empfand es als sehr inspirierend und hatte großen Spaß daran, auch das eine oder andere Lied mit ihm zusammen zu singen, obwohl – oder gerade weil – unsere Stimmen ziemlich unterschiedlich sind. Auch dafür muss ich noch mal ein großes Dankeschön aussprechen. Ohne euch wäre mein Tag mit Sicherheit ganz anders verlaufen!


Aufgrund Pascals guter Kontakte engagierte er einen Journalisten der Westfälischen Nachrichten. Dieser hörte mir für eine Weile zu, machte ein Foto von mir und ich gab ihm ein Interview über meine Person, meine Musik und die Straßentour. Es ist schon kurios, nach genau zwei Tagen, also nach zwei Städten, über eine vierwöchige Tour mit 15 Städten zu berichten, aber so konnte ich wenigstens von meiner Planung erzählen, die ich am Ende schwarz auf weiß vorliegen haben werde und abgleichen kann, ob meine Pläne tatsächlich aufgegangen sind.


Wie ich später erfuhr, war der Journalist früher Kriegsberichterstatter – wer weiß, vielleicht gibt es ja nachher einen spannenderen Artikel über mich als ich wirklich bin! Aber mehr dazu am Samstag in den Westfälischen Nachrichten.


Mein persönliches Highlight war aber etwas, das mir bisher nur ein einziges Mal in meinem Leben passiert ist. Als ich so vor mich hin spielte, sah ich aus dem Augenwinkel eine Frau, die mir aufmerksam zuhörte. Nach einer Zeit bemerkte ich, dass Tränen über ihr Gesicht liefen… Ihre Begleitung nahm sie in den Arm, während sie versuchte, ihre Tränen wegzuwischen. Ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper, meine zittrigen Hände erschwerten mir das Spielen und beinahe hätte ich mitgeweint. Vorsichtig fragte ich sie, ob ich lieber aufhören sollte, doch ich bekam nur ein heftiges Kopfschütteln. Dieses Erlebnis war schöner als jeder Euro, den man mir in meinen Koffer wirft, das schönste Kompliment, das man mir je hätte machen können.


Diese Frau und der ganze Tag in Münster bestätigte mir, dass diese Straßentour die richtige Entscheidung war. Es ist einfach das schönste Gefühl, einen Menschen mit seiner Musik berühren zu können. Und wenn es auch nur einer von vielen ist.



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